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Auftrittsangst und andere psychische Störungen

Lesen Sie hier mehr zu aktuellen Forschungsprojekten im Berlin Centrum für Musikermedizin zu Auftrittsangst.

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Körperliche Aktivität für Musiker mit Auftrittsangst

Die Auftrittsangst ist eine häufige musikerspezifische Angsterkrankung, die mit einer erheblichen psychosozialen Belastung und Beeinträchtigung der betroffenen Personen einhergeht. Mittel- bis langfristig kann die Auftrittsangst zwar häufig gut durch eine Psychotherapie behandelt werden; schnell wirksame, nicht-pharmakologische Behandlungsoptionen stehen gegenwärtig bisher jedoch nicht zur Verfügung. Es konnte jedoch im Rahmen wissenschaftlicher Studien gezeigt werden, dass (spezielle Formen) körperlicher Aktivität bei anderen Angsterkrankungen bereits kurzfristig zu einer deutlichen Reduktion der jeweils erkrankungsspezifischen Symptomatik sowie von biologischen Korrelaten einer verstärkten Stressreaktion (z.B. dem Stresshormon Kortisol) führen.

Vor diesem Hintergrund untersuchen wir in dieser Studie den Effekt eines sechstägigen Bewegungsprogramms auf die Symptomatik der Auftrittsangst sowie auf psychologische und biologische Parameter, die mit einem (erhöhten) Stresserleben in Verbindung stehen bzw. dieses begünstigen. 

Im Rahmen einer ersten Untersuchung wird zunächst die Diagnose einer Auftrittsangst gesichert, deren Schweregrad festgestellt und stressassoziierte psychologische Faktoren sowie der Kortisolspiegel bestimmt. Anschließend erfolgt eine sportmedizinischen Untersuchung, um die körperliche Belastungsfähigkeit  der Teilnehmer zu sichern und den optimalen individuellen Trainingsbereich zu bestimmen. Anschließend absolvieren die TeilnehmerInnen in einem Zeitraum von 12 Tagen insgesamt sechsmal ein standardisiertes Training von jeweils 20 Minuten. Drei bzw. zehn Tage nach Beendigung des Trainingszeitraums wird schließlich eine „Auftrittssexposition“ durchgeführt, in deren Rahmen die TeilnehmerInnen jeweils einen standardisierten Bühnenauftritt in ihrer jeweiligen musikalischen Disziplin absolvieren. Um die Effekte des Trainings auf die Auftrittsangst und das Stresserleben feststellen zu können, wird zu verschiedenen Zeitpunkten nach Beendigung des Bewegungsprogramms beziehungsweise vor, während und nach den Auftrittsexpositionen erneut die Ausprägung der Auftrittsangst und der stressassoziierten Variablen untersucht.

In diesem Zusammenhang suchen wir professionelle Musikerinnen und Musiker sowie Musikstudentinnen und -studenten ab 18 Jahren, die
- unter einer Auftrittsangst leiden bzw. bei denen der Verdacht auf eine  Auftrittsangst besteht
- sich gegenwärtig nicht in psychotherapeutischer Behandlung befinden

Für nähere Informationen zur Studienteilnahme steht Ihnen gerne die Studienkoordinatorin Frau Jennifer Mumm zur Verfügung.

Studienleitung: Prof. Dr. med. Alexander Schmidt, Dr. med. Jens Plag
Studienkoordination: Dr. med. Isabel Fernholz, Psychologische Psychotherapeutin Jennifer Mumm, M.Sc.

Die Studie wird finanziell durch Mittel der Friede Springer Stiftung unterstützt.

Auftrittsangst und Muskuloskeletale Erkrankungen in der Musikermedizin: Systematisches Review zu Häufigkeiten, Risikofaktoren und Klinischen Behandlungseffekten

Im Rahmen eines systematischen Reviews wurde die bislang publizierte Literatur zu Häufigkeiten und Risikofaktoren muskuloskeletaler Erkrankungen und Auftrittsangst bei professionellen Musikern, sowie die Effekte der dafür angewendeten Behandlungs- und Präventionsverfahren zusammengefasst und kritisch bezüglich der vorhandenen Evidenz evaluiert.
Es wurde eine elektronische Recherche über Suchalgorithmen in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE, CINAHL, PsycArticles, PsycInfo und ERIC und zusätzliche Handrecherchen durchgeführt. Fallberichte, Fall-Kontroll-Studien, Kohortenstudien, Querschnittsstudien und Interventionsstudien wurden in das Review eingeschlossen und hinsichtlich ihrer Studienmethodik bewertet.

Projektleitung: Priv.-Doz. Dr. med. Anne Berghöfer
Projektdurchführung:
Katharina Noeres
Projektmitarbeit: Dr. med. Dipl.-Mus. Isabel Fernholz, Dr. med. Gabriele Rotter, Prof. Dr. med. Alexander Schmidt