
Stimmstörungen
Die Stimme ist bei Sängern und Sängerinnen ein Organ, welches Höchstleistungen erbringen muss. Sie kann ganze Konzertsäle füllen oder große Orchester übertönen. Wenn die Stimme zu stark belastet wird, kann es zu dauernden Einbußen der Leistungsfähigkeit führen. Die Experten aus der Phoniatrie haben eine Vielzahl von Behandlungsverfahren zur Verfügung.
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Stimmlippenrandverdickungen
Eine häufige Ursache für eine Einschränkung der stimmlichen Leistungsfähigkeit ist das Auftreten von Verdickungen des Stimmlippenrandes in der Mitte des membranösen Teils an der Stelle der höchsten mechanischen Belastung. Die Ursache sit eine zu hohe Stimmbelastung im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Stimmlippen. Dazu zählen Sprechen im Lärm, Forcieren, Singen in der falschen Stimmgattung bzw. im falschen Stimmfach.
Die Stimme ist leicht bis mittelgradig heiser, vorwiegend rau, kann aber auch behaucht und intermittiernd sein. Bei Sängern ist zuerst das leise Singen in der Höhe eingeschränkt, dann verlieren sie die hohen Töne. Die Stimme spricht schwerer oder nur noch bei laut gesungenen Tönen an. Die zum Einsingen benötigte Zeit und der Kraftaufwand zum Singen nehmen zu. Der Stimmklang kann trotz der Verdickungen beim Forcieren noch normal sein. Manche Sänger kompensieren damit im Anfangsstadium die pathologischen Veränderungen.
Wenn stimmliche Leistungseinbußen bestehen und die Indikation für eine Therapie gestellt wird, sollte in einer aufeinander aufbauenden Reihenfolge vorgegangen werden: Zunächst Stimmruhe, dann Stimmübungen, zuletzt Phonochirurgie mit anschließenden Stimm- oder Gesangsübungen. Nach jedem Therapieschritt, sofern er zum Erfolg geführt hat, kann die Behandlung beendet werden.
Prof. Tadeus Nawka